Eingetragen von Billinger & Schulz am 09.05.2018 09.00 Uhr

Küsse in der Öffentlichkeit sind nah, innig, distanzlos, flüchtig, leidenschaftlich. Wir schauen zu und beobachten an uns selbst: spontane Einfühlung, Voyeurismus, Scham, Abwehr, Schmunzeln. Wir werden berührt, deuten Haltungen, vermuten Gefühle. Die Küsse werden zu Zeichen, die wir lesen, aber nicht entziffern können. Wir bleiben zurück mit Vermutungen über Fremde, einem physischen Eindruck und unserer uneindeutigen Reaktion.

Romantic Afternoon * ist eine Choreografie für eine Gruppe von sechs Menschen, die sich ununterbrochen küssen. Sie schlingen die Arme umeinander, halten sich fest, wechseln Positionen und Partner. Sie benutzen Gesten für Emotionen, die nicht da sind, nehmen Haltungen äußerlich ein und simulieren Intimität. Sie produzieren künstliche Affekte und erzeugen so Verhältnisse, die gewöhnlicher Gefühle und Sicherheiten entbehren.

Als exzessive Ausdrucksmaschine bedient sich Romantic Afternoon * der Mechanismen einer inszenierenden und inszenierten Öffentlichkeit und fragt dabei nach den Bedingungen der Möglichkeit echter Gefühle.


Konzept, Choreographie: Verena Billinger & Sebastian Schulz. Von und mit Jungyun Bae, Ludvig Daae, Julia Blawert/Tümay Kılınçel, Robert Redmer, Juli Reinartz, Uri Turkenich.


Romantic Afternoon * wurde gefördert von dsa/ das-schau-an.de, der Crespo Foundation, aus Mitteln des Kulturamtes Gießen, Stiftung van Meeteren, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Die Performance wurde produziert im Rahmen von „FREISCHWIMMER 2011 – Neues aus Theater, Performance und Live Art. Rückzug ins Öffentliche“. Das Freischwimmerfestival wird gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds, des Kulturamtes der Stadt Düsseldorf, der Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung, des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur Österreich, der Kulturabteilung der Stadt Wien, der Stadt Zürich Kultur, von Migros-Kulturprozent und der Fachstelle Kultur Kanton Zürich.

04.08.18, Hooyong Performing Arts Centre, Wonju, Südkorea

Die Vorstellungen in Wonju wird gefördert durch das Goethe Institut.


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